Zur richtigen Zeit am richtigen Ort - "was hängt denn da an dem Halm?" fragte ich mich auf einer Fototour, die uns zu mehreren Teichen führte. Das sieht doch aus wie eine Libellenlarve... und beim genauer Hinsehen entdeckten wir immer mehr Libellenlarven in den unterschiedlichsten Schlupfstadien. Das mussten wir doch genauer beobachten und dokumentieren, da wir diesen Schlupfvorgang noch nie beobachten konnten. Schnell brachten wir unsere Fotokameras in Position, und es konnte losgehen.
Der Schlupf einer Libelle von der Larve zur ausgewachsenen Libelle wird als Metamorphose bezeichnet und beginnt mit der Eiablage in oder nahe einem Gewässer, normalerweise in Wasserpflanzen oder anderen geeigneten Oberflächen.
Aus den Eiern schlüpfen winzige Larven, die Nymphen genannt werden. Diese Nymphen leben im Wasser und sind aquatisch. Sie sehen anders aus als ausgewachsene Libellen und haben normalerweise einen länglichen, wurmartigen Körper mit sechs Beinen und Kiemen zum Atmen unter Wasser. Während des Larvenstadiums häuten sich die Nymphen mehrmals, um zu wachsen. Bei jeder Häutung wächst die Larve und entwickelt sich bis zum Libellenschlupf weiter.
Für diesen letzten Schritt - den Schlupf-, klettert die Larve z.B. einen Schilfhalm hoch, an dem sie sich befestigt und auf den Schlupf, der mehrere Stunden dauern kann, vorbereitet. Die Larvenhaut platzt am Rücken auf und die Libelle schlüpft Stück für Stück aus der Larve bis sie sich schließlich komplett aus der Larvenhülle befreit hat. Vor ihrem ersten Flug muss die Libelle dann noch trocknen. Zurück bleibt am Ende nur die leere Larvenhülle.